Brauche ich eine CE-Kennzeichnung
Stellen Sie ein Produkt her, welches Sie verkaufen oder ihren Mitarbeitern bereitstellen? Dann wahrscheinlich ja. Sie müssen die 26 EU Richtlinien prüfen, ob Sie unter eine dieser Richtlinien fallen. Nur ein kurzer Check. Hat es ein Kabel? Dann ist es vermutlich unter der Niederspannungsrichtlinie. Bewegt sich etwas ohne menschliche Kraft? Dann ist es vermutlich eine Maschine unter Maschinenrichtlinie. Und so könnte es noch weiter und weiter gehen. Für eine kurze Einschätzung können Sie uns gerne kontaktieren.
Was ist eigentlich CE?
CE war ursprünglich (1985) in den damals 4 von 9 EG-Amtssprachen ein Ausdruck für die Europäische Gemeinschaft (Communauté Européenne, Comunidad Europea, Comunidade Europeia und Comunità Europea). Deshalb wurde es zum geflügelten Ausdruck für diese Gemeinschaft.
Ist auf einem Produkt (Maschine, Spielwaren, Sonnenbrille etc.) ein CE Zeichen vorhanden bedeutet das Folgendes:
Der Hersteller, Inverkehrbringer oder EU-Bevollmächtigte dieses Produktes erklärt, „dass das Produkt den geltenden Anforderungen genügt, die in den Harmonisierungsrechtsvorschriften der Gemeinschaft über ihre Anbringung festgelegt sind.“
OK - und was heißt das jetzt?
Der Hersteller darf das CE-Zeichen, mit ein paar Ausnahmen, selber auf seine Produkte aufbringen. Hierfür muss er die 26 EU Richtlinien überprüfen und die Anforderungen ermitteln. Danach muss der Hersteller nachweisen, dass er diese Anforderungen wenn zutreffend alle erfüllt. Weshalb das CE kein Qualitätssiegel wie ein GS-Zeichen ist. Der Hersteller bestätigt damit nur das er nach seiner Ansicht alle Anforderungen erfüllt.
Zudem darf ein Hersteller sein Produkt nur in die Europäische Union einführen oder darin vertreiben, wenn ein CE aufgebracht wurde. Manche verstehen das CE-Zeichen als Reisepass eines Produktes.
Hab ich als Verbraucher / Arbeitnehmer was davon?
Das CE-Zeichen wurde erfunden, um den Endverbraucher ein sicheres Produkt zur Verfügung zu stellen. Und dies übergreifend auf alle Staaten in der Europäischen Union. Das heißt erst mal eine CE-Kennzeichnung, ist besser als keine. Eine CE-Kennzeichnung kann aber auch fehlerhaft und falsch sein.
Was ist die Expertenempfehlung?
Sind sie ein Verbraucher? Prüfen Sie ob das CE Kennzeichnung wirklich ordentlich gedruckt ist und den Vorgaben entspricht. Es müssen eigentlich zwei Kreise (gleiche Größe und Durchmesser) für das C und E sein. Ist das Zeichen oval oder die Zeichen C und E sehr nah beieinander kann es sich um eine Fälschung handeln.
Sind Sie ein Betreiber? Lassen Sie sich vertraglich garantieren das alle Dokumente wie die Risikobeurteilung an Sie übergeben werden. Kontrollieren Sie diese und vergleichen Sie z.B., ob die Restrisikoangaben aus der Risikobeurteilung in der Betriebsanleitung auftauchen.
Für beide gilt: Prüfen Sie die Betriebsanleitung ist Sie gut lesbar und verständlich. Ist Sie schlecht übersetzt oder die Kapitel verwirrend. Finden Sie wichtige Angaben zur Montage, Wartung, Entsorgung? Sind Bilder / Grafiken vorhanden? Sind Abkürzungen, Ausdrücke, Piktogramme erklärt?
Man kann es nicht immer zu 100 % sagen aber sind die Dokumente der CE-Kennzeichnung fehlerhaft dann ist oft auch die Qualität des Produktes nicht die Beste.