Betriebsanleitung Montageanleitung Bedienanleitung
Für was brauchen wir eigentliche eine Anleitung?
In allen Richtlinien der Europäischen Union für Produkte wird eine Sache schon immer gefordert. Eine Anleitung für jedes Produkt. Ein Heft oder ein Blatt, wo beschrieben wird, was ihr Produkt so alles kann. Und was ganz wichtig ist. Was es nicht kann, für was es nicht benutzt werden darf und was es einfach trotz der besten Technik noch für Restrisiken gibt.
Warum eigentlich?
Nur mit einer Anleitung können Sie als Hersteller ihre Haftung reduzieren. Sobald ihr Produkt beim Kunden ist, haben Sie keinerlei Einfluss mehr, was der Kunde damit tut. Also müssen Sie ihn anweisen, wie er mit ihrem Produkt umgehen muss damit ihm, anderen Personen, der Umwelt oder Tieren nichts passiert. Das wichtigste Kapitel zur Haftungsreduzierung ist hier das Sicherheitskapitel. In diesem sollten alle Restrisiken als Sicherheitshinweise erklärt werden. Diese sollten nach dem SAFE Prinzip erstellt werden.
Das Akronym SAFE-Prinzip steht für:
S = Signalwort (Wahl des Signalwortes Gefahr, Warnung, Vorsicht oder Hinweis)
A = Art und Quelle der Gefahr
F = Folgen bei Nichtbeachtung
E = Entkommen / Vermeiden
Was ist der Unterschied zwischen Betriebs-, Montage oder Bedienanleitung?
Betriebsanleitungen werden für Maschinen erstellt und umfassen den gesamten Lebenszyklus einer Maschine von Montage über Betrieb zur Entsorgung. Montageanleitung sind für unvollständige Maschinen zu erstellen. In der Montageanleitung fehlt meist nur der Teil Bedienung, um eine Betriebsanleitung zu sein.
Eine Bedienanleitung wird für Elektro bzw. Elektronikprodukte erstellt und umfasst auch den gesamten Lebenszyklus des Produktes.
Was muss in eine Anleitung?
Für den Inhalt gibt es viele Vorgaben und Empfehlungen. Es gibt Vorgaben aus den jeweiligen Richtlinien wie der Maschinenrichtlinie. Es gibt aber auch spezifische Normen, welche nur für die Erstellung von Anleitungen erstellt wurden z.B. EN 82079 oder EN 20607. Diese Normen schreiben viele Inhalte vor und geben Empfehlungen für mögliche Strukturen oder Inhalte. Wichtig ist hier auch die richtige Gestaltung von Sicherheitshinweisen. Diese sind ihr letztes Mittel, um die Haftung zu beschränken. Diese sollten also absolut fehlerfrei und normenkonform formuliert sein.